Heute am 21.5.2020 sind es zwei Jahre
Es ist erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht. Als wäre es gestern, erinnere ich mich ,wie wir am Flughafen Frankfurt am Main saßen und auf unser Boarding warteten. Ein paar liebe Menschen hatten uns begleitet und so warteten wir mit Kaffee und einer Kleinigkeit zu essen, dass wir aufbrechen konnten zum Sicherheitscheck. Es waren zwiegespaltene Gefühle, die mir durch den Kopf gingen. Zum einen war da die Vorfreude, das nervöse Kribbeln, wenn man in ein neues Abenteuer startet. Zum anderen waren da Zweifel, sind wir nicht doch zu alt, unsere sichere Existenz aufzugeben? Will ich wieder eine so große Distanz zwischen mir und meinem Kind. Ja, alles Fragen einer Glucken Mutter, die schlecht loslassen kann. Aber da saßen wir nun, bald sollte es losgehen.
Am Ende diesen langen Tages, saßen wir am Abend todmüde in unserem Hotel. In den nächsten Tagen erst sollten wir realisieren, ja, wir haben es getan. Mit über 50 starteten wir ein komplett neues Leben.
Es folgten Tage, Wochen des Lernens. Innerhalb der ersten vier Wochen unser erster Umzug. Es ging von unserer Startunterbringung in Bradenton, doch nach Kissimmee. Durch unsere Kontakte, die wir in vorherigen Aufenhalten geknüpft hatten, wurde es schlussendlich doch genau der Ort, den ich mir gewünscht hatte.
Es folgten einige Ups and Downs, von denen ich hier berichtete, doch egal wie schwer es auch wurde, es ging immer weiter.
Auch die letzten 10 Wochen, die das Jahr 2020 zu einem schwarzen Jahr machten, haben wir bisher gemeistert. Genauso wie wir die weiteren Wochen dieses Pandemie Jahres meistern werden.
Unser Motto ist und bleibt " Think Big " was du dir erträumst, versuche es in deinen Möglichkeiten umzusetzen. Also gehen wir weiter Vorwärts, mal mit großen, mal mit kleinen Schritten.
Heute jedenfalls erfreuen wir uns an dem, was wir bis jetzt erreicht haben. Wir schmieden weiter Pläne und lassen uns auch nicht von einem Virus aufhalten.
Dieses Jahr kostet mehr Kraft, als geahnt.
Wir sind nun in der zweiten Jahreshälfte von 2020, in den USA sind die Zahlen immer noch erschreckend hoch.
Ob man dieses Jahr noch Reisen kann, ist nicht abzusehen. Für die September Gäste wird es immer unwahrscheinlicher, da sich die Grenzen für Europäer immer noch nicht geöffnet haben. Keine ESTA ist im Moment zu erhalten, welches die Einreise ermöglicht, weil die Botschaften nicht arbeiten und die Visa bewilligen. Auch die im Prozess befindlichen Greencard und Arbeitsvisen wurden erstmal auf Eis gelegt. Wurden hier in Florida eben noch die Bars und Restaurants wieder geöffnet, wurde jetzt bekannt gegeben, das Bars, die nur als Bars fungieren und zu übermäßigen Alkoholkonsum führen, wieder schließen müssen. In den News hört man von einer großen Firma nach der anderen, das sie Pleite sind. Die Arbeitslosenquote steigt stetig nach oben, im Augenblick betrifft es Gott sei Dank nicht die Firmen, die sogenannte Essential Work verrichten. Für uns bedeutet das, Wilfried sein Job ist noch sicher. Seine Chefin weiß ihn sehr zu schätzen, daher sorgt sie dafür, das er immer seine normalen 40 Std sicher hat. In den letzten 5/6 Wochen war durch die Schrittweise Wiedereröffnung vieler Restaurants, so viel zu tun, das sogar Überstunden anfallen. Trotzdem mache ich mir halt Sorgen, da man von der Regierung doch sehr allein gelassen wird.
Nun haben sich Gott sei Dank die Bürgermeister von Osceola und Orange County mit der Corona Taskforce darauf verständigt, uns mit einer Maskenpflicht bis Juni 2021 vor den anderen Countys zu schützen. Denn leider sind viele absolut nicht so vernünftig, ihre Mitmenschen evtl. vor sich zu schützen. Man läuft in großen Familiengruppen am Wochenende durch die Läden und hat dann nicht mal eine Maske auf. Ich weis, dass viele sagen, die Masken bringen nichts. Allerdings frage ich mich, wenn sie nichts bringen,warum sind da, wo man sie konsequent nutzt weniger Erkrankte?
Für mich sind die Masken eher eine Belastung, da ich schwere Atemprobleme nach längerem Tragen habe. Durch meine chronische Bronchitis bin ich nicht nur deswegen, sondern auch durch mein Alter am Rand der Risikopatienten. Trotzdem halte ich mich an die Vorgaben und trage in der Öffentlichkeit die Maske.
Aber nicht nur die Pandemie macht mir Sorgen. In den letzten Wochen habe ich bemerkt, dass ich gesundheitliche Einschränkungen wahrnehme. Was viele nicht wissen und hinter meiner positiven Ausstrahlung, wohl auch nicht vermuten, bin ich schwer krank. Seit meiner Geburt, leide ich an Skoliose. Diese wurde allerdings erst mit mitte 30 richtig diagnostiziert. Da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Rückenschmerzen hatte ich da schon öfter, all meine Berufe die ich ausgeübt habe, waren eher schädlich für mich.
Im Laufe der Jahre kamen dann zwei angebrochene und durch fehlender Behandlung, falsch verheilte Wirbel, Arthrose und eine noch leichte Form von rheumatischen Schüben dazu.
Mittlerweile ist Bücken kaum möglich, schwer heben eigentlich ausgeschlossen. Ich bin froh über jeden Tag, den ich nach morgendlichen Anlaufschwierigkeiten, dann halbwegs laufen kann; Sitzen nicht schmerzhaft ist und ich meine Alltags Routine bewerkstelligen kann. Da ich wegen der permanenten Schmerzen eigentlich ziemlich regelmäßig Schmerzmedikamente nehme, muss ich ab und an auch mal dem Körper eine Erholungsphase ermöglichen und die Schmerztabletten weg lassen.
Im Augenblick bin ich wieder in solch eine Erholungsphase und muss mit Erschrecken feststellen, dass die Bewegungseinschränkungen fortgeschritten sind. Wie immer in meinem Leben werde ich auch das meistern, mich haben die Schmerzen bisher nicht beherrscht und klein bekommen, also werde ich mein Bestes geben, dass sie das jetzt auch nicht schaffen.
Im Hinblick auf unsere Zukunftspläne wird allerdings deutlich, das ich Wilfried nicht mehr so bei der Hausrenovierung helfen kann, wie ich gerne würde. Das ärgert mich am meisten, da ich immer gerne renoviert habe. Naja kommt Zeit, kommt Rat, wird schon werden.
Und jetzt Kopf hoch, Krone richten und weiter geht's, Gejammer aus. 😉😁
Die Pandemie geht auch 2021 weiter.
Das Jahr 2021 ist schon in der zweiten Hälfte und wieder geht es Rückwärts. Eine neue Variante Namens Delta, hat uns in ihren Krallen. Hochinfektiös und auch für uns vollgeimpfte gefährlich. Also heißt es wieder Masken tragen, wenn man sich als geimpfter Mensch nicht doch was einfangen will.
Das bedeutet auch, daß unser B&B weiterhin keine Gäste aus Deutschland aufnehmen kann, da immer noch die Einreise beschränkt ist und normale Touristen nicht einreisen können. Zwar kommt es uns zugute das wir mit der Renovierung unseres Hauses uns nicht so beeilen müssen. Die Ungewissheit allerdings wann denn nun normales Einreisen mit der Esta wieder möglich wäre, zerrt an unseren Nerven. So kann man weder planen, noch organisieren.
Außerdem ist man langsam erschöpft von diesen ganzen Einschränkungen. Sie sind zwar nötig, allerdings sorgen unvernünftige Menschen mit egoistischen Verhalten dafür, daß alle unter der Fortdauer der Pandemie leiden. Kein globales Miteinander, jeder kocht sein eigenes Süppchen. Dadurch entstehen Schlupflöcher die von egoistischen Menschen genutzt werden und dazu führen, daß immer wieder neue Varianten verteilt werden. So hat die vernünftige Mehrheit das nachsehenund muss länger aushalten um geliebte Familienangehörige im Ausland wiedersehen zu können. Diese Pandemie zeigt nicht nur wie krank man von ihr werden kann, sondern auch wie krank unsere Gesellschaft ist.
Ich hoffe so sehr das ich alle Menschen die mir am Herzen liegen, bald wiedersehen kann.